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Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Heribert Losert

Heribert Losert

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Heribert Losert

1913 Neunkirchen, Saarland - 2002 Wörth an der Donau, Landkreis Regensburg

"Der gebürtige Niederösterreicher, der seine Jugend in dem vormals österreichisch-schlesischen, seit 1918 tschechischen Opava/Troppau im Osten Mährens verbrachte, wusste sehr früh schon, dass er Maler werden musste. [...] Und schon mit sechzehn Jahren ging Heribert Losert nach Wien an die Kunstgewerbeschule und danach an die Akademie der Bildenden Künste, wo er zu jener "Fronde" der Moderne gehörte, die den hier lehrenden Egon Schiele verehrte und überhaupt auf das Vorbild der Expressionisten und des Blauen Reiters setzte.

Aber der Zweite Weltkrieg schickte Heribert Losert erst einmal jahrelang als Kriegszeichner an die Fronten. Seine 300 geretteten Kriegsskizzen zeigen jedoch, dass er weit eher ein Antikriegszeichner war: erschöpfte und verzweifelte Soldaten und Gefangene, flüchtende Zivilisten, malträtierte und tote Tiere, Szenen der Armut in Russland. [...]

Wenige Jahre Rosenheim, zwei Jahrzehnte München, fast dreißig Jahre Wörth an der Donau - das waren dann die Hauptstationen des zeitlebens freischaffenden Malers, der freilich auch ein leidenschaftlicher Lehrer war. In der Nachkriegszeit holt ihn ein Lehrauftrag der Waldorfschule von Rosenheim nach München, und in Wörth an der Donau gönnt er sich die Freude, eine Sommerakademie zu gründen, die enormen Zulauf hatte. [...]

Von Beginn an war es die Aquarelltechnik, die Losert bevorzugte, weil sie eine weit größere Transparenz und Vielfalt ermöglichte als die Ölmalerei, freilich auch unerbittlich keine Korrekturen zuließ. Die Skizzenhaftigkeit, die dieser Technik eo ipso eignet, hat Heribert Losert durch einen Malvorgang in mehreren Phasen überwunden, indem er Nass in Nass arbeitete, lasierende Schichten und subtile Übergänge schuf. So ist es nicht übertrieben, ihn als Pionier einer neuen Aquarelltechnik zu bezeichnen. [...]

Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass Heribert Losert bei all seinen eigenen Subtilitäten die Ausdruckskraft der reinen, farbintensiven Töne bei anderen Künstlern sehr zu schätzen wusste, so etwa jene bei seiner Tochter Gerlinde Teicher-Losert, einer am Chiemsee beheimateten Malerin mit völlig anderen, nicht minder imponierenden Konzeptionen.

Heribert Losert hat seine malerische Welt in der Verwirklichung eines schwebenden Gleichgewichts zwischen dem Figürlichen und dem Abstrakten gefunden. Die Gegenstände in seinen Bildern, einer geometrischen, stereometrischen, kristallinen Ordnung unterworfen, haben Zeichencharakter. Häuser und Dächer werden zu Kuben und Pyramiden, Kinderköpfe zu Bällen, Frauen zu kegelschlanken Figurinen, Männer zu eckigeren Rundkopfgestalten. Im Laufe der Jahre bilden sich in seinem Werk verschiedene Motive heraus, deren Darstellung er immer von neuem variiert, farblich immer dichter schichtet, formal immer kristalliner differenziert: Kinderspiele, Spiegelungen, Dinge im Raum, Tor und Schwelle, Landschaften." (1)

Heribert Losert starb am 11. April 2002 in Wörth an der Donau.

Der künstlerische Nachlass von Prof. Heribert Losert befindet sich im Besitz des Freistaates Bayern, vertreten durch das Haus des Deutschen Ostens.

1) Lillian Schacherl, Farbenregie mit Poesie und Präzision. Zum Werk des Malers Heribert Losert, in: Heribert Losert, Transparente Welt, Malerei und Graphik aus dem Nachlass, Haus des Deutschen Ostens (Hrsg.), München 2008, S. 137.

Vor dem Spiegel ⋅ um 1970 Image
Rückblick
Vor dem Spiegel ⋅ um 1970

Aquarell ⋅ 54 x 40,5 cm