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Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Ekaterina Zacharova

Ekaterina Zacharova

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Ekaterina Zacharova

1968 Moskau

„Ich muss die Energie spüren …“

Vier Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Eine junge Frau springt aus dem Bett. Die ganze Nacht lag sie schon unruhig. Sie fährt von ihrem Wohnort am Tegernsee an den Chiemsee. Am Nordufer des Sees baut sie ihre Staffelei, den Keilrahmen, die dicken Tuben mit Ölfarben und die Pinsel auf. Diese junge Frau ist die Malerin Ekaterina Zacharova. Sie liebt diese ganz frühe Stimmung am See. Liebt den frischen Morgen mit seinem besonderen Licht, den aufsteigenden Nebel. Liebt ihn vor allem im Frühjahr und Herbst. Auch im Winter. Nicht aber im Sommer. Da ist die Stimmung zu klar und offen, bietet keine Geheimnisse.

Sie schwingt sich ein in die kühle Morgenstimmung, die ganz besondere Atmosphäre, die über der Weite des Chiemsees liegt. Sie liebt diese Weite, die Unbegrenztheit des Horizontes. Ist allein mit Himmel, Wasser und Bergen. Die Szenerie nimmt nach und nach geradezu mystische Dimensionen an. Die Künstlerin spürt die Energie des Ortes, nimmt sie in sich auf, transformiert die Schwingungen in ihr Bild. Sie wird eins mit den Urgewalten der Natur, lässt sich forttragen, wird geradezu zum Kanal. Durch sie hindurch manifestiert sich der morgenfrische See auf die Leinwand.

„Am Anfang sehen meine Bilder immer wie Obstsalat aus“, erklärt Ekaterina Zacharova lachend. Nie gibt es vorbereitende Skizzen. Nie Überlegungen zur Komposition. Nie helfende Zeichenlinien auf der Leinwand. Alles entsteht spontan, entsteht aus diesem Gefühl des völligen Einswerdens mit der Natur. Sie liebt die Schöpfung, die Natur mit all ihrer Fülle und ihrem Reichtum. Hat Achtung vor jedem Geschöpf. Sieht alles als unendliches Geschenk an den Menschen. Schicht über Schicht legt sie die Ölfarben übereinander, einmal pastos dick, dann wieder lasierend dünn. Zur rechten Zeit wird etwas abgekratzt. Das Bild entsteht in einem Schöpfungsprozess wie die Natur. Sie kann nicht rational erklären, was sie hier gerade macht, warum sie etwas Bestimmtes tut oder nicht tut.

Die Weite des Sees bedingt das Format, dieses extreme, schmale Querformat. Münchner Handtuchformat oder typisch für Supraporten mag dem Kenner einfallen. Doch nur in diesem Format kommen die Weite des Sees, die langgezogene Kette der Berge, der endlose Himmel darüber richtig zur Geltung. Wie delikat, wenn mehrere dieser schmalen Bilder übereinander gehängt werden. Jedes schildert dabei die Szenerie des Chiemsees zu einer anderen Tageszeit. Vom ganz frühen Morgen bis in die Nacht spannt sich der Bogen. Jeder Zeitpunkt erhält dabei sein spezifisches Licht. Wie bei Claude Lorrain assoziiert der Kunstkenner spontan.

So ungehemmt emotional arbeiten kann nur, wer eine fundierte Ausbildung besitzt, wer das Handwerk beherrscht ohne darüber nachdenken zu müssen. Das ist der Lohn der langjährigen Ausbildung der Zacharova in ihrem Geburtsort Moskau, zuerst an der Theaterkunstschule, dann an der Hochschule für Kunstpädagogik, zuletzt an der Surikov-Akademie. Lohn für die harten Jahre an der Akademie, wo damals noch ganz rigide ausgebildet wurde. Die ersten beiden Jahre nur Aktzeichnen und aquarellieren von Menschen. „Wenn man den Menschen beherrscht, beherrscht man alles“, war die grundlegende Ansicht der strengen Professoren. Es interessierte nicht, welche Vorstellungen der Student hatte. Dann erst durfte man sich an die Ölmalerei wagen, die Königsdisziplin.

So unvoreingenommen kann den Chiemsee nur malen, wer im fernen Russland nie etwas von der Chiemseemalerei gehört hatte, unbelastet ist von Generationen zum Teil berühmter Vorgänger. Als die Zacharova 1996 von Moskau nach Oberbayern übersiedelte, zuerst auf den Samerberg, dann nach Flintsbach, zuletzt an den Tegernsee, entdeckte sie sogleich den Chiemsee als Hauptmotiv ihres Werkes. Geradezu magisch zog er sie an. Zeitlos erscheint der See auf ihren Bildern, archaisch. So mag er auch schon vor zehntausend Jahren ausgesehen haben, als die Eiszeit ihn geschaffen hatte. Wie klein und unbedeutend ist dagegen der Mensch.

Wenn der Morgen mit seiner Ruhe der Geschäftigkeit des Vormittags weicht, packt die Zacharova ihre Utensilien wieder ein und fährt nach Hause. Schnell kauft sie auf dem Rückweg noch fürs Mittagessen ein. Zuhause wartet die Hausarbeit, die Familie, der Alltag.

Noch oft wird sie in den frühen Morgenstunden an den Chiemsee fahren bis das Bild fertig ist. An manchen Bildern arbeitet sie, mit Unterbrechungen natürlich, zwei Jahre. Manche Bilder legt sie weg, fährt sie jahrelang im Kofferraum ihres Autos herum, zieht sie plötzlich heraus und weiß nun instinktiv wie sie zu Ende zu bringen sind. Im Atelier kann sie kein Bild vollenden. Sie braucht den Zauber des Ortes, seine Magie, seine Energie.

Szenenwechsel.

München. Odeonsplatz. Zwischen der U-Bahntreppe und einem Telefonhäuschen hat sich unsere Malerin postiert. Den breitkrempigen Hut zum Schutz tief ins Gesicht gezogen, fixiert sie das Publikum im Hofgartencafe. Es ist Mittag, voller Betrieb. Ein stärkeres Kontrastprogramm zum menschenleeren morgendlichen Chiemsee lässt sich kaum denken. Die Aufgabe ist anspruchsvoll. Ständig wechseln die Personen an den Caféhaustischen, ständig ändert sich die Szenerie. Eine Herausforderung. Die Zacharova bleibt nicht unentdeckt. Passanten nähern sich, mustern neugierig die Künstlerin und das Bild. Manche geben gar kluge Ratschläge, was sie noch besser zu machen habe. Manche stellen sich rücksichtslos zwischen Malerin und Staffelei. Sie reagiert nie, gibt nie eine Antwort auf Fragen oder Kommentare. Irgendwann geht jeder Neugierige wieder. Manche reagieren ärgerlich auf die „arrogante“ Person.

Warum tut sie sich das an, dieses Gegaffe, dieses Bloßstellen in der Öffentlichkeit?

„Es ist eine gute Übung“, meint die Zacharova dazu. Hier ergeben sich ganz andere Aufgabenstellungen als am See. Sie braucht die Gegensätze, braucht Stille und hektischen Betrieb. Nur dann ist eine künstlerische Weiterentwicklung für sie möglich. Genauso schätzt sie das Wechseln der Bildformate. „Am einfachsten zu bewältigen sind mittlere Formate“, erläutert sie. Doch gerade im Wechsel zwischen kleinen, mittleren und großen Formaten kann sie sich schulen. Am liebsten würde sie nur in ganz großen Formaten arbeiten, doch auch ein Künstler muss Kompromisse machen. Wie willkommen waren da die Arbeiten für die Operninszenierungen von Ludwig Baumann auf seinem Immlinger Hügel. Hier konnte sie sich austoben bei den Bühnenbildern für „La Bohème“, „Die Zauberflöte“ oder „Madame Butterfly“.

Neben der klassischen Landschaftsmalerei in der anspruchsvollen Variante der Freilichtmalerei beherrscht Ekaterina Zacharova aber auch das Stillleben und das Porträt. Beliebt sind ihre wunderbar üppigen Blumenbilder. Auch hier die ganze Fülle der Schöpfung, das Ausloten der vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Natur. Delikat die Farbenwahl, einmal Weiß in seinen zahlreichen Facetten, dann ein verführerisches Apricot. Oder Stillleben in einem geheimnisvollen Dunkel, das den Accessoires, den Früchten, Gläsern, Schalen und Vasen eine ganz besondere Aura verleiht. Lockend liegen die saftvoll dunkelroten Kirschen auf dem Teller, korrespondieren mit den prachtvollen Blumen und dem edlen Rotwein im Kristallglas. Ein schwächerer Maler müsste scheitern an den berühmten Vorbildern in diesem Genre. Nicht aber die Zacharova. Sie greift traditionelle Motive der Stilllebenmalerei auf wie das Messer auf dem weißen Tischtuch, eignet sie sich an, verwandelt sie. Und plötzlich sprechen diese Dinge in der ganz typischen Sprache der Zacharova. Leben ihr Eigenleben, werden ausdrucksstark und mystisch. Großzügige Pinselstriche deuten nur an, was unsere Augen vollenden.

Das Porträt ist ein weiterer Beweis für das Können der russischen Malerin. „Besonders schwer sind Kinder zu malen“, schildert die Zacharova. „Sie können nie stillsitzen“. Das Einfühlen in die Person des Dargestellten ist Grundvoraussetzung. Nie bildet sie nur das Äußere ab, stets versucht sie die Persönlichkeit, den Charakter, das ganz Spezifische des Menschen im Bild erfahrbar zu machen. Wenn sie einen prominenten öffentlichen Auftrag erhält, wie das Porträt eines früheren Oberbürgermeisters, sind ihr der Neid und die Missgunst der Künstlerkollegen sicher. Gerne denkt sie zurück an die Freundeskreise, damals im kommunistischen Moskau, das ihre Jugendjahre geprägt hat. Wo so viel politischer Druck von außen herrschte, zog man sich gerne ins Private zurück und pflegte die Freundschaft. Anregende Gespräche, Hilfe unter Kollegen, Austausch von Erfahrungen und Meinungen waren hier selbstverständlich. Diese Strukturen sind zerbrochen. Heute rennen alle nur noch dem Erfolg nach und sehen sich gegenseitig als Konkurrenz. „Wie im Westen schon lange!“, fügt die Zacharova schmunzelnd hinzu.

Aus gutbürgerlichem Hause stammend, wollten ihre Eltern nie, dass sie Malerin wird. Sie sahen ein entbehrungsreiches Leben für ihre Tochter voraus. Und dann noch die abstoßende Vorstellung, dass sie ständig ölfarbenverschmierte Fingernägel haben sollte! Doch Ekaterina Zacharova setzte ihren Willen durch, ging ihren Weg in aller Konsequenz.

(Dr. Evelyn Frick, Eröffnungsrede anlässlich der Ausstellung „Ekaterina Zacharova“ 2009 in der Inselgalerie Gailer auf Frauenchiemsee).

Schafwaschner Bucht am Chiemsee ⋅ 2007 Image
Im Angebot
Schafwaschner Bucht am Chiemsee ⋅ 2007

Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 100 cm

Großes Stillleben mit Sonnenblumen ⋅ 2016 Image
Rückblick
Großes Stillleben mit Sonnenblumen ⋅ 2016

Öl auf Leinwand ⋅ 100 x 80 cm

Rosa Rosen ⋅ 2001 Image
Rückblick
Rosa Rosen ⋅ 2001

Öl auf Leinwand ⋅ 40 x 50 cm

Weiße und rote Pfingstrosen ⋅ 2016 Image
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Weiße und rote Pfingstrosen ⋅ 2016

Öl auf Leinwand ⋅ 90 x 130 cm

Letzter Schnee in der Schafwaschner Bucht ⋅ 2004 Image
Rückblick
Letzter Schnee in der Schafwaschner Bucht ⋅ 2004

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 60 cm

Der Chiemsee bei Gstadt ⋅ 2004 Image
Rückblick
Der Chiemsee bei Gstadt ⋅ 2004

Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 100 cm

Schilfufer am Chiemsee ⋅ 2006 Image
Rückblick
Schilfufer am Chiemsee ⋅ 2006

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 100 cm

Grauer Tag am Chiemsee ⋅  2004 Image
Rückblick
Grauer Tag am Chiemsee ⋅  2004

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 50 cm

München - Blick vom Maximilianeum ⋅ 2008 Image
Rückblick
München - Blick vom Maximilianeum ⋅ 2008

Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 90 cm*

Rote Rosen ⋅ um 2000 Image
Rückblick
Rote Rosen ⋅ um 2000

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 30 cm*

Schmied ⋅ um 1995 Image
Rückblick
Schmied ⋅ um 1995

Öl auf Leinwand ⋅ 50 x 70 cm

Stillleben am Fenster mit roten Rosen ⋅ 2005 Image
Rückblick
Stillleben am Fenster mit roten Rosen ⋅ 2005

Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 90 cm

Rosen ⋅ 2002 Image
Rückblick
Rosen ⋅ 2002

Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 60 cm

Stillleben im Freien ⋅ 2003 Image
Rückblick
Stillleben im Freien ⋅ 2003

Öl auf Leinwand ⋅ 80 x 80 cm

Tegernsee - Biergarten in Kaltenbrunn ⋅ 2003 Image
Rückblick
Tegernsee - Biergarten in Kaltenbrunn ⋅ 2003

Öl auf Leinwand ⋅ 80 x 80 cm

Stillleben auf dem Klavier ⋅ 2006 Image
Rückblick
Stillleben auf dem Klavier ⋅ 2006

Öl auf Leinwand ⋅ 100 x 70 cm

Winterlandschaft ⋅ 2007 Image
Rückblick
Winterlandschaft ⋅ 2007

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 50 cm

Chiemsee - Stiller Tag ⋅ 2008 Image
Rückblick
Chiemsee - Stiller Tag ⋅ 2008

Öl auf Leinwand ⋅ 25 x 60 cm

Chiemsee - Stürmischer Tag ⋅ 2008 Image
Rückblick
Chiemsee - Stürmischer Tag ⋅ 2008

Öl auf Leinwand ⋅ 30 x 60 cm

Chiemsee - Sonniger Tag ⋅ 2009 Image
Rückblick
Chiemsee - Sonniger Tag ⋅ 2009

Öl auf Leinwand ⋅ 18 x 60 cm

Pfingsrosen ⋅ 2012 Image
Rückblick
Pfingsrosen ⋅ 2012

Öl auf Leinwand ⋅ 80 x 80 cm

Nachtschwärmer, Paris ⋅ 2013 Image
Rückblick
Nachtschwärmer, Paris ⋅ 2013

Öl auf Leinwand ⋅ 80 x 120 cm

Großes Stillleben am Fenster ⋅ 2016 Image
Rückblick
Großes Stillleben am Fenster ⋅ 2016

Öl auf Leinwand ⋅ 140 x 80 cm