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Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Anton Lamprecht

Anton Lamprecht

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Anton Lamprecht

1901 Allershausen - 1984 München

[...] Der Künstler, der am 12. August 1901 in Allershausen bei Freising geboren wurde, malte freilich nicht für sein Publikum, sondern für sich selbst und gänzlich nach seinem eigenen Geschmack. Modeströmungen, Stilzuordnungen oder die Beurteilung Fremder hatten keinerlei Einflüsse auf sein Werk. Mit unfehlbarem Gefühl für die momentane Schönheit eines Motivs malte Lamprecht Landschaften und Blumenmotive. Städteansichten und Architekturmotive faszinierten ihn ebenso. [...]

Wie wenig zeitgebunden die Kunst Lamprechts war, zeigt ein Auszug aus dem Katalog des Hamburger Kunstvereins, der anläßlich der Olympischen Spiele in Berlin im Jahre 1936 einen Querschnitt der bildenden Künste zeigte.

Unter dem Motto "Malerei und Plastik in Deutschland 1936" stellten damals die schon ein Jahr später verfehmdeten Expressionisten und Modernen wie Ernst Barlach, Max Beckmann, Otto Dix, Lyonel Feininger, Ivo Hauptmann, Karl Hofer, Alexej von Jawlensky, Alexander Kanoldt, Max Kaus, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Ernst Wilhelm Nay, Emil Nolde, Max Pechstein, Max Peiffer Watenphul, Hans Purrmann, Franz Radziwill, Christian Rohlfs, Josef Scharl, Oskar Schlemmer, Karl Schmidt-Rottluff oder Georg Schrimpf aus. Auch Anton Lamprecht war auf dieser Ausstellung - wohl der bedeutendsten seines Künstlerlebens - mit den beiden Schlüsselwerken "Winterliche Straße" und "Oberitalienische Landschaft" in dieser damals die absolute künstlerische Elite Deutschlands vertretenden Ausstellung repräsentiert. [...]

Doris Schmidt, die Große Alte Dame der Kunstkritik, schrieb 1976 in der "Süddeutschen Zeitung" anläßlich einer Ausstellung im "Berufsverband Bildender Künstler" in München zu Lamprechts 75. Geburtstag:

"Die Überraschung der derzeitigen Ausstellung in den Räumen des Berufsverbandes Bildender Künstler sind die Gemälde von Anton Lamprecht. Lamprecht ist eines jener malerischen Temperamente, die zwischen sich und dem Motiv, in diesem Fall fast ausnahmslos die Landschaft, nicht dulden: keine Überlegungen außer der malerischen, keine Reflexionen, die sich zwischen Anschauung und Leidenschaft im Anschauen drängen. In den besten Bildern spürt man, wie hier Schönheit als Triebkraft bejaht und im Bild genutzt wird, wie sich - etwa bei den farbigen Segeln der Schiffe in Chioggia - die Malerei in der Farbe und ihrer Ausdruckskraft verselbständigt, ja dramatisch wird. Abere die offensichtliche Gabe zur Dramatisierung bricht nie aus. Lamprecht, der erst in Düsseldorf und später bei Karl Caspar in München studierte, kennt keine totale Auslieferung an die eigene Geste. So bleibt seine Malerei themenbezogen, sie liefert sich selbst die Spannungen, aus denen die Bilder leben." [...]

1923 ging Anton Lamprecht nach München und wurde an der Akademie der Bildenden Künste Meisterschüler bei Karl Caspar. Seit dieser Zeit war sein Ansehen als akademischer Maler, der nach dem Studium stets freischaffend war, gesichert, sein Weg von Erfolgen begleitet. [...]

Besonders angetan hatte es dem Maler der Ort Chioggia. Seit den 50er Jahren malte Lamprecht dort immer wieder die Fischerboote, und die Bewohner von Chioggia dankten dem Künstler, indem sie ihn zum Ehrenbürger ihres Ortes ernannten. "Bis zu seinem Tod bezogen einige alte Fischer des Ortes von Lamprecht finanzielle Unterstützung", erinnert sich sein alter Freund und Sammler, Dr. Karl-Heinz Juritza aus München, an des Künstlers enge Kontakte zu dem italienischen Fischerort. "Viele der Boote, die er malte, waren zuvor von ihm auf seine eigenen Kosten repariert worden."

Freilich wurden Anton Lamprecht auch andere Auszeichnungen verliehen: Der Künstler, der 1947 zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung "Neue Gruppe" in München gehörte, bekam schon 1935 den Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. 1959 erhielt er den Rompreis, mit dem ein Aufenthalt in der Villa Massimo verbunden war. [...]

Der Künstler trennte sich nur ungern von seinen Bildern. Darum sind bis heute noch viele seiner rund 1000 Ölgemälde, zirka 100 Aquarelle und 300 Zeichnungen im Besitz seiner Familie. Anton Lamprecht pflegte Freundschaften zu anderen Malern seiner Generation. Oskar Kokoschka beispielsweise schätzte besonders das Lamprecht-Ölbild "Freising im Schnee", und mit Arnold Balwé verband ihn nicht nur die stilistisch und in den Blumenmotiven sehr ähnliche Malweise, sondern auch die Verwandschaft ihrer Frauen, die Schwestern waren. Da Lamprecht und Balwé zudem Nachbarn waren, sind in den Ölbildern ihrer Bauerngärten und leuchtend farbigen Blumensträuße auch oft Parallelen zu finden, doch in den Landschaftsdarstellungen war Lamprecht ganz unverwechselbar [...].

(Barbara Emde, Anton Lamprecht, Ölbilder, Hofmann Druck, Augsburg 1991, S. 5f.).

Bauerngarten bei Söll in Tirol ⋅ um 1950 Image
Rückblick
Bauerngarten bei Söll in Tirol ⋅ um 1950

Öl auf Leinwand ⋅ 75 x 100 cm

Sommerlicher Strauß ⋅ um 1965 Image
Rückblick
Sommerlicher Strauß ⋅ um 1965

Öl auf Leinwand ⋅ 95 x 75,5 cm

Moor im Föhn mit Alpenkette ⋅ 1941 Image
Rückblick
Moor im Föhn mit Alpenkette ⋅ 1941

Öl auf Leinwand ⋅ 76 x 100 cm

Chrysanthemen ⋅ um 1949 Image
Rückblick
Chrysanthemen ⋅ um 1949

Öl auf Leinwand auf Karton

Chioggia - Rotes Segel mit blauem Fenster ⋅ um 1953 Image
Rückblick
Chioggia - Rotes Segel mit blauem Fenster ⋅ um 1953

Öl auf Leinwand ⋅ 65 x 85 cm

Chiemsee ⋅ 1934 Image
Rückblick
Chiemsee ⋅ 1934

Öl auf Leinwand ⋅ 76 x 100 cm